Monday, 09 June, 2008
Germany's next Supermikroskop
Deutsche Forscher konkurrieren um den genauesten Blick in die Tiefen des Lebens. Mit einem 3D-Sim-Mikroskop lassen sich höhere Auflösungen erreichen als mit einem herkömlichen Lichtmikroskop.
Wer hätte gedacht, dass es so hübsch ist in einer Körperzelle? Sattgrün leuchtet der Zellkern, an zwei Stellen stülpt er sich ein für die anstehende Teilung. Rot schimmernd warten die Chromosomen in ihm darauf, auf die entstehenden zwei Zellen verteilt zu werden. Eigentlich dürfte es dieses Bild gar nicht geben - jedenfalls nicht in dieser Schärfe, die jede Falte und Pore der Zellkernhülle zeigt. Denn die Details sind viel zu klein für ein Lichtmikroskop. Dass sie trotzdem zu erkennen sind, ist einer neuen Technik zu verdanken, die eine Gruppe deutscher und amerikanischer Wissenschaftler entwickelt hat und die sie jetzt im Fachmagazin "Science" vorstellt. Normalerweise verschwimmen Punkte, die weniger als 200 Nanometer voneinander entfernt sind - eine natürliche Grenze, die von der Wellenlänge des Lichts vorgegeben wird. In dem neuen Mikroskop wird die Probe darum von drei Lichtquellen beleuchtet. Ihre Strahlen überlagern sich und erzeugen auf der Oberfläche ein Schattenmuster, aus dem der Computer Bilddetails bis zu einer Auflösung von 100 Nanometern herausrechnet. (...)