Thursday, 18 March, 2010
Kunst trifft Technik
Das Auge baut mit - Nanokunst
Für das bloße menschliche Auge ist der Nanobereich unsichtbar. Wenn man die molekularen Strukturen des Lebens allerdings mit mikroskopischen Techniken sichtbar macht, tun sich plötzlich ganz einzigartige, fantastische Bilderwelten auf. Genau das haben Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in einem Kunstprojekt realisiert: Sie haben Aufnahmen von blauem Licht aus Molekülen, Mausezellkernen bei der Teilung, sich gegenseitig dominierenden Bakterien oder der chaotischen Bewegung eines im Kraftfeld gebremsten Teilchens gemacht, die Bilder auf Stoff drucken und rahmen lassen. Ist die Transformation von Wissenschaft zu Kunst so leicht? Prof. Ulrich Schollwöck, Physiker der LMU und Laudator der Ausstellung, sieht die beiden Disziplinen grundsätzlich eng verknüpft: Die vereinfachende Modellierung und anschauliche Visualisierung der hochkomplexen, gänzlich andersartigen Nanowelt durch den Wissenschaftler, ist ein zutiefst kreativer, gestalterischer und damit letztendlich künstlerischer Akt. Begutachten konnte man die ausgefallenen Originale bis Mitte Februar in der Ausstellung Kunst-9 nanomal anders im Zwischendeck des UBahn- Aufgangs Universität-Nord der Münchener Maxvorstadt. (Quelle: UNICUM Beruf - Technik, Nr. 01/2010)