Tuesday, 10 November, 2015
Optische Kontrolle der Insulinsekretion mit einem Inkretinschalter
J. Broichhagen, T. Podewin, H. Meyer-Berg, Y. von Ohlen, N. Johnston, B.Jones, S. Bloom, G. Rutter, A. Hoffmann-Röder, D. Hodson and D. Traunern -
10.1002/ange.201506384 (2015)
Inkretin-Mimetika sind auf dem besten Weg, sich zu einer tragenden Säule in der Typ-2-Diabetes-Behandlung zu entwickeln. Durch ihre Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse und das Gehirn verstärken sie die Insulinsekretion, induzieren einen Gewichtsverlust und halten die Normoglykämie aufrecht. Allerdings wird die Inkretin-Therapie mit Nebenwirkungen wie Übelkeit und Magen-Darm-Störungen in Verbindung gebracht. Hier stellen wir ein neuartiges photoschaltbares Inkretin-Mimetikum vor, das auf Liraglutid, einem spezifischen Agonisten des Glucagon-artigen Peptid-1-Rezeptors (GLP-1R), basiert. Dieses Peptid, genannt LirAzo, enthält eine Azobenzoleinheit, wodurch der GLP-1R mit Lichtempfindlichkeit und isomerabhängigen Signaleigenschaften ausgestattet wird. Während das trans-Isomer in erster Linie den Ca2+-Einstrom in das Zytosol beeinflusst, begünstigt das cis-Isomer vorwiegend die Bildung von cAMP. Somit ermöglicht LirAzo die optische Kontrolle der Insulinsekretion und des Zellenüberlebens.